Auf der Herrentoilette hört die Gleichberechtigung auf
- chantalfaber91
- 20. Dez. 2021
- 1 Min. Lesezeit
Ein Mann macht von seinem Recht auf Elternzeit Gebrauch. Dies weist heutzutage wenig Erstaunen hervor und wird sogar begrüßt, wenn er seine Karriere für ein paar Monate zugunsten der Betreuung des Babies zurückstellt. Im urbanen Raum sind häufiger Väter zu beobachten, die am Vormittag Kinderwägen vor sich her schieben. Allerdings stoßen Väter beim Windelwechseln im öffentlichen Raum in Deutschland oftmals an ihre Grenzen.
Das Thema Wickeln bzw. Windeln wechseln ist sowohl bei Mamas als auch Papas gleichermaßen unbeliebt. Wenn es um Wickeln in der Öffentlichkeit geht, haben Mütter meist Nachsehen, da sich die überwiegenden Wickeltische in den Damentoiletten befinden.
Wo man hinsieht sind Wickeltische hauptsächlich in den Waschräumen der Damen platziert.
Augenscheinlich deuten die mangelnden Wickelgelegenheiten in Männertoiletten in Deutschland auf einen Anachronismus zur angestrebten Gleichberechtigung hin. In Deutschland scheint dies noch Zukunftsmusik und ein Thema, welches bundesweit wenig diskutiert wird zu sein.
Die gute Nachricht: In anderen Ländern, wie beispielsweise in den USA wurde 2016 ein Gesetz zur Verpflichtung der Installation von Wickelmöglichkeiten in den Toilettenräumen von Damen und Herren erlassen. Hier will man das ungleiche Verhältnis ändern und neue Elternrollen anerkennen. Auch Skandinavien ist bei diesem Thema ein Vorreiter. Öffentliches Wickeln ist hier alltäglich und es gibt häufig auch Familientoiletten.
In Deutschland habe ich dies bei meinem IKEA Besuch das erste Mal bewusst wahrgenommen. (siehe Bild) Unternehmen wie IKEA sind hier leider noch eine große Ausnahme.

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